Im Sommer habe ich einen 3D-Drucker zusammengebaut und
hatte damit anfangs kaum Probleme.
Mit der kalten Jahreszeit häuften sich jedoch die Ablösungen
obwohl PLA recht genügsam sein soll.
Größere Druckobjekte habe ich nicht mehr fehlerfrei hin bekommen
und war schon verzweifelt, denn ich fand die Ursache nicht.
Als Gegenmaßnahme habe ich das Druckbett besser isoliert,
und diverse Verbesserungen an der Mechanik mir erdruckt.
Auch ein Fett freies Druckblech ist wichtig.
Eine Verbesserung des Druckbildes konnte ich allerdings nicht erreichen.
Schnell konnte ich jedoch feststellen,
das Drucke an sonnigen Tagen besser verliefen.
Zudem war es offensichtlich an der Heizung zu zugig.
Also machte ich mir Gedanken über ein mögliches Gehäuse.
Ich entschied mich für einen 60x60x60 cm Würfel aus Alu-Profilen,
ähnlich dem Standardmaß von Haushaltsgeräten.
Um es noch ein wenig flexibler zu gestalten,
dachte ich noch über die Teilung nach.
Also 2x 30 cm oder 3x 20 cm sollte innerhalb der 60x60x60 cm möglich sein.
Heraus kam folgendes.
Für die 8 Ecken haben ich mir je ein Verbindungsstück gedruckt.
Als Boden kam eine 16 mm dicke MDF-Platte zum Einsatz
Die Kanten bestehen aus 20 x 20 x 1,5 mm Aluprofil
Und die Seiten bestehen aus 1,25 x 1,20 m x 0,7 mm Verglasungsfolie
Zum Halten der Folie sind noch gedruckte Teile nötig.
Als ich die Ecken erster Generation gedruckt hatte, stellte ich fest,
dass ich die nicht so robust machen muß, mit weniger Verschraubungen.
Nachdem ich die Alu-Profile gebohrt und verschraubt hatte und
die Folien noch nicht enthalten waren, schepperte es beim Druck ein wenig.
Denn nicht nur der Drucker hat Resonanzen, sondern auch das Gehäuse.
Ursprünglich wollte ich innerhalb des Gehäuses kurz unter deren Decke
Platz zum Lagern von Filamentrollen schaffen.
Der Druck so großer Teile war allerdings enttäuschend und
die Idee war mir letztendlich auch zu aufwendig.
Also bockte ich den Drucker auf und packte die Filamentrollen darunter.
Entsprechend habe ich ein schweres Stück Marmorfensterbank
als Tisch für den Drucker genommen und darauf eine zweite MDF-Platte gelegt.
Anbei der Steinhalter aus MDF-Resten. An der tiefsten Stelle ist er ca. 100 mm hoch
damit man auch breite Filamentrollen darunter verstauen kann.
Anbei das noch nach vorne offene Gehäuse mit Drucker.
Man sieht schön die wellige Folie, wo ich mir zum Glätten zu wenig Zeit nahm.
Als Ausgangsmaterial habe ich mir z.B. bei
Obi.de
eine Verglasungsfolie geholt.
Da ich 4x 60x60 cm benötigte, kaufte ich mir 1,20 x 1,25 cm für ca. 20,-
Zum zerschneiden habe ich ein Teppichmesser verwendet, Schere geht aber auch.
Leider ist diese PET-Folie aufgerollt und beharrt recht stark in diesen Zustand.
Daher versuchte ich sie mit einem Heißluftfön zu glätten.
Dabei habe ich sie zu punktuell erwärmt, sodaß Beulen entstanden,
welche ich versuchte mit einen Stück Holz zu glätten.
Das Gegenteil erreichte ich. Nun ist die Folie verkratzt und verbeult.
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Bei den üblichen Türen oder Klappen stört mich immer, das sie geöffnet immer im Weg sind.
Also dachte ich, das müsste man mal anders realisieren.
Wenn man ein Doppelschanier verwendet, bekommt man zwar 360° hin,
aber wenn man kein Klavierband oder Stangenscharnier verwenden möchte,
wird es zu variable und wabbelig.
Also habe ich mich entschieden zwei Zahnräder aufeinander abrollen zu lassen.
Zwei dieser Schaniere sind an den oberen vorderen Ecken montiert, ähnlich einem Garagentor.
Beim Zusammenbau ist es wichtig die Zahnräder an die richtige Position zu stecken.
Nur so ist gewährleistet, das die Scheibe gerade noch an den Schraubenköpfen vorbei kommt.
Das Gehäuse mit Klappe sieht nun wie folgt aus.
Ich hoffe man kann gut erkennen, das der Unterbau, wo sich das Schaltnetzteil befindet, offen ist.
In der rechten Ecke befindet sich neben den
Cali-Dragon
eine Uhr mit Thermo-Hygrometer der Firma TFA Dostmann WS 305033 für ca. 11 € bei
reichelt.de.
Ein reines Thermometer-Hygrometer z.B. TFA 30505302 würde ich nicht unbedingt empfehlen.
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Für das Gehäuse sind 8 Ecken z.B. in PLA zu drucken, was nur mit Stützmaterial klappt.
Zu berücksichtigen ist außerdem, das die Ecken nicht symmetrisch sind.
Das bedeutet, dass ähnlich wie bei Lego, eine Achse eine Nase hat und die übrigen Achsen eine Mulde.
Die unteren Ecken sind also so zu montieren, dass die Mulden nach unten zeigen.
Bzw. bei den oberen Ecken, die Nasen nach oben zeigen.
Anbei die Datei einer Ecke edge05.stl, welche mit
FreeCAD.org erstellt wurde.
Recht viel Arbeit machen die 12 Alu-Profile.
Um sich ein wenig Arbeit zu ersparen, sind nicht alle möglichen Löcher auch tatsächlich gebohrt.
Bei der Zeichnung handelt es sich um die für dieses Gehäuse angewendete 3x 200 mm Teilung.
Die Zeichnung ist so, als ob man von unten in das 20x20 mm L-Profil rein guckt.
Zur Befestigung der MDF-Platte habe ich je Profil 4x M3x20 Senkschrauben verwendet.
Entsprechend sind die Bohrungen 5, 25, 135 und 155 mm zu bohren und zu senken.
Für die Seite ist lediglich 5 und 25 mm zu bohren, befestigt mit 2x M3x10 je Profil.
Wer sich unsicher ist, kann die zuvor gedruckten Ecken zur Hilfe nehmen
oder sich die Datei AL560x20x20x1.5_05.stl, genauer angucken.
An den Seiten des Gehäuses können ebenso Bohrungen entfallen, da die 2. MDF-Platte im Wege ist.
Entsprechend benötigt man nur 5, 25, 135, 155 von links und 5, 25 mm von rechts.
Alles ist verschraubt mit, je Profil 6x M3x10.
Bei den Deckel ergeben sich leider keine Ersparnisse.
Also 5, 25, 135, 155 mm von beiden Seiten führt zu 8 Bohrungen je Profil, verschraubt mit 8x M3x10.
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Bei den zwei 595x595 MDF-Platten hab ich mich für 16 mm Dicke entschieden,
um noch entspannt M3x20 Schrauben verwenden zu können.
Die Maße ergeben sich aus 600 - 2x (1,5 mm Winkeldicke + 0,7 mm Foliendicke).
Wie man das am Detail eines alten Winkels sieht, habe ich das lediglich grob ausgesägt.
Den anfangs erwänten Mamorplattenhalter beschreibe ich hier nicht weiter.
Wie man schön am vorherigen Bild erkennen kann, habe ich häufig statt M3 Sechskant,
Vierkantmuttern verwendet. Entsprechend sind Kanten in der Konstruktion vorgesehen.
Verwendet werden hier ca. 75 stk Vierkant & ca. 25 stk Sechskant-Muttern.
Der Zuschnitt der eingeklemmten Folien ist nicht ganz einfach.
Zum Einen muß ich die Ecken um mindestens 17 mm abschneiden,
weil mir die Stabilität der Ecke wichtiger ist.
Zum Anderen habe ich die M3 Schrauben im Weg und komme somit auf ein Maß von 576 mm
600 - 2x (1,5 der Schraube + 10 mm vom Rand)
Beim Schneiden mit einen stumpfen Teppichmesser, geht es anfangs schwer
und nach dem überwinden des Losbrechmomentes dann plötzlich leicht.
Also aufpassen, das es einigermaßen gerade wird.
Da die Folie zurzeit nur an den Ecken geklemmt ist, sind weitere Klemmungen nötig.
Sonst beult sich die Folie doch zu stark, aufgrund der Eigenspannung.
Dafür sind noch folgen Folienhalter zu drucken.
4 stk für die Seiten & 8 stk für den Deckel.
Siehe foilHolder05.stl,
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Für den Drucker das Tor zur Welt, besteht aus 2 festen Zahnrädern und zwei beweglichen.
Die dafür nötigen Elemente sind die folgenden:
holderR.stl,
holderL.stl,
gearR.stl,
gearL.stl
Die kleinen Zahnräder, welche an der 440x574x5 mm Glasplatte befestigt sind,
habe ich mit 'brim' so gedruckt, als ob kleine Wassertürme in den Himmel ragen.
Die lange Seite habe ich ausgerichtet in Richtung der Bewegungs y-Achse des Druckers.
Wie man am folgenden Beispiel erkennt, sind für die Glasplatte an den Enden Anschlagkanten.
Um Toleranzen auszugleichen, habe ich erst die Platte passend zugeschnitten
Und dann über das Feilen der Phase für die Anschlagkante den Abstand eingestellt.
Zuletzt habe ich dann die Löcher in die Glasplatte gebohrt.
Im Gegensatz zu den übrigen Stellen, habe ich hier noch 8 Unterlegscheiben verbaut.
Beim Zusammenbau ist darauf zu achten, ob die Zahnräder an der richtigen Stelle eingesetzt sind.
Sonst klemmt es. Und bei dem Hebelarm kommt nach Fest schnell Ab.
Als Platte bietet sich PMMA (Markenname Plexiglas) oder Polystyrol an.
Die Höhe richtet sich bei mir nach der Höhe der 2. MDF-Platte → 440 mm.
Die Breite ist schon ein wenig schwieriger zu bestimmen,
denn ich muss an den M3 Schraubenköpfen vorbei kommen.
600 - 2x (10 + 6/2 mm) = 574 mm
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